Aktivitäten in Griechenland

[ Greece Colors Your Life ]
FuzziRocks


Griechenland - alles, nur nicht fad!


Was genau will man unternehmen und erleben?
Hier scheiden sich die Geister, denn jeder hat seine eigenen Vorstellungen von Aktivitäten im Urlaub, die nicht zuletzt durch Alter, Kondition, Interesse an Geschichte und Landschaften und viele weitere Faktoren bestimmt werden. Angeboten wird all das, was auch in anderen Urlaubsländern zu finden ist, also für jeden etwas. Aber nur auf geführte oder organisierte Angebote/Touren/Ausflüge zuzugreifen schränkt die Möglichkeiten beträchtlich ein. Klar, es ist einfach und bequem: man sitzt im klimatisierten Kleinbus, bekommt im Vorbeifahren Fakten und Blickrichtung erklärt und landet am Ende der Kurzreise zum Essen in einer Taverne mit Folkloreaufführung. Selbstverständlich haben wir das auch gemacht und es war unterhaltsam, aber ...

Hörner und Ziegenglockenverkauf in der winzigen Ortschaft Drakata.

Für weniger bekannte Ziele muss man "aktiv" werden.
Wir lieben es, das Land auf eigene Faust zu erkunden. Das ist nicht nur spannend, sondern manchmal sogar etwas abenteuerlich. Viele Informationen erhält man erst vor Ort, oftmals vom Vermieter des Zimmers, vom Tavernenbesitzer, in ihrer "Lieblings-Fourno" (Bäckerei) oder auch durch Zufall. In Kombination mit detaillierten Stadt- oder Wanderkarten wird der Weg kein Problem sein. Auf griechisch nach dem Weg fragen zu können ist aber immer von Vorteil.

Rechnen sie mit "Überraschungen" hinter jeder Kurve.
Das können Schlaglöcher ungeahnten Ausmaßes, das plötzliche Ende des Weges, Tiere jeglicher Art oder die Straße blockierende Fahrzeuge sein. Nein, die sind nicht kaputt oder geparkt, sondern es wird ein typisch griechisches Schwätzchen gehalten. Es gilt die griechische Redensart: "Sigar, sigar." Nur mit der Ruhe ...
Manchmal ist es auch sinnvoll, das Fahrzeug zeitgerecht zu parken und das letzte Stück zum Strand oder zum Gipfel zu gehen. Unterschätzen sie nicht losen Schotter in Strandnähe, überschätzen sie nicht ihr Fahrzeug und manchmal enden Wege ohne Umkehrmöglichkeit für mehrspurige Fahrzeuge.

Ziel in Reichweite

Sollte sie trotzdem einmal nicht mehr weiterkommen,
etwas schief oder kaputt gehen - Griechen sind sehr hilfsbereit, manchmal auf verblüffend unkonventionelle Art. Aber man wird nicht "hängen gelassen", wir wissen das aus Erfahrung ...

Griechische Küche

[ Wer einen guten Braten macht, hat auch ein gutes Herz ]
Wilhelm Busch

Die griechische Küche zählt aufgrund der geographischen Lage Griechenlands
zur mediterranen Küche. Beeinflussend sind auch weitere Faktoren, wie eine Küstenlänge von rund 13.600 km und ein Gebirgsanteil (man soll es nicht glauben) von etwa 80%. Daraus resultiert eine besondere Bedeutung für Fisch und Meeresfrüchte, sowie Schaf- und Ziegenfleisch, da Rinderzucht im großen Stil nicht möglich ist. Klima und Geographie bringen besonders aromatische Wildkräuter hervor und diese werden seit jeher in der "η ελληνική κουζίνα" (der griechischen Küche) verwendet. Mezedes, die kleinen "Kostproben", haben ihren Ursprung bereits in der Antike und sind bis heute vielerorts zu finden - meist zusammen mit Ouzo und Wein.
Bedingt durch die Zugehörigkeit zur Byzantinischen Kultur und regem Handel finden sich auch Einflüsse aus Indien, dem arabischen Raum und dem Balkan. Sie kennen sicher die gefüllten Weinblätter, Früchte und Süßspeisen in Zuckersirup und, das vor allem in der kretische Küche anzutreffende, Kochen mit Joghurt.
Es gibt aber auch viele regionale Nuancen beim Zubereiten der Gerichte, ich denke da an vorzügliche Pasta-Gerichte auf Korfu oder Gerichte mit Zimt und Kreuzkümmel, welche oft in Nordgriechenland anzutreffen sind.

Lokoumades mit kretischem Honig und Zimt, dazu ein "Kafedaki"
Die griechische Esskultur

unterscheidt sich stark von der mitteleuropäischen. Es werden mehrere Vorspeisen und Gerichte in mehr als ausreichender Menge bestellt, die dann in der Tischmitte plaziert werden und jeder nimmt sich davon. Wasser, ohne Kohlensäure, fehlt auf keinem Tisch. In den kleineren Tavernen sind in ländlichen Bereichen noch Vitrinen mit den Tagesgerichten zu finden - eine Speisekarte sucht man dann vergebens. Oft wird man auch mündlich über kurzzeitig verfügbare Tagesgerichte informiert. Gegessen wird meist zu später Stunde in großer, geselliger Runde.

Der süffige regionale Tischwein wird oft in bunten Kupferkannen serviert. Der weltweit bekannte Ouzo, ein Anis-Destillat, ist nicht überall in Griechenland die Nummer 1 - nicht einmal wenn 12 draufsteht. Ihn mit Wasser und/oder Eis zu trinken ist Geschmackssache und verfärbt die eigentliche klare Spirituose milchig. Stark vertreten sind die Tresterbrände Tsipouro und Raki, sowie die kretische Variante "Tsikoudia".
Mythos, Alfa und das alteingesessene Fix sind griechische Biermarken und besonders vom Fass (apo to varelli) ausgezeichnet. Unbedingt ausprobieren sollte man die Fassbiere von regionalen Brauereien wie das "Korfu red" oder das "Charma" auf Kreta.
Zum Abschluss einen Kaffee? Bestellen sie keinen "türkischen" Kaffee, das gilt seit der Zypernkrise als Fettnäpfchen. Den "elliniko kafedes" gibt es in verschiedenen Varianten, er ist stark und geschmackvoll. Wer nicht auf Mokka steht kann auch einen Neskafe bestellen. Er entspricht in etwa unserem Filterkaffee und wird im Sommer meist kalt getrunken. Und nicht nur auf Kreta bekommen sie einen ausgezeichneten Tee aus Bergkräutern.

Fettnäpfchen & Fauxpas

[ Die größten Füße passen in die kleinsten Fettnäpfchen. ]
Peter E. Schumacher

Sie sind hier zu Gast! (Respekt ist das unsichtbare Luftpolster zwischen dir und mir.)

Die griechische Kultur unterscheidet sich stark von der mitteleuropäischen. So ist es eindeutig von Vorteil für sie, wenn sie folgende Fettnäpfchen nicht betreten.

Zwischen 14.00 und 17.00 Uhr ist in Griechenland Funkstille. Anrufe oder Besuche sind um diese Zeit unerwünscht und sollten tunlichst vorher oder nachher gemacht werden.

Essengehen in Taverne oder Restaurant erfordert eine angemessene Kleidung. Männer tragen eine lange Hose! Halbnackte Männerbeine, Tanktops, Badekleidung oder nackter Oberkörper gehen gar nicht.

Mittagessen, für Griechen immer nur eine Kleinigkeit, wird zwischen 12 und 15 Uhr serviert. Das Abendessen startet in der Regel gegen 21 Uhr, ist üppig und wird immer in großer Runde mit Familie und/oder Freunden eingenommen.

Griechen bestellen, essen und bezahlen "ola masi" [όλα μαζί], "alles zusammen". Das heißt, alle bestellten Vor- und Hauptspeisen kommen zeitgleich auf die Tischmitte und jeder nimmt sich davon.

Die Rechnung wird für den ganzen Tisch ausgestellt. Einer bezahlt, beim nächsten Mal ist dann ein anderer dran. Einzeln zu bezahlen wird als schräg empfunden. Wenn sie das trotzdem möchten, kündigen sie es bereits bei der Bestellung an.
Trinkgeld, zumindest 5% des Rechnungsbetrags, ist üblich.

Für den Besuch einer Kirche oder eines Klosters gibt es Vorschriften. Shorts und Badeschuhe sind ein absolutes "NoGo". Frauen müssen sich von den Schultern bis über die Knie bedecken, Oberarme werden nicht frei gezeigt. Normalerweise steht im Eingangsbereich ein Korb mit Tüchern und Schürzen bereit.

Umhang verwenden
Wer nichts dabei hat, sollte angebotene Tücher
oder Umhänge verwenden. Agia Triada in der Festung Koroni.

Das romantische Lagerfeuer am Strand oder wo auch immer ist absolut verboten. In Griechenland herrscht durch die Trockenheit extrem hohe Waldbrandgefahr.

Nackt oder "Oben ohne" zu baden ist in Griechenland verpönt. Wer es nicht lassen kann - es gibt gekennzeichnete Strände für Nudisten.

Griechen sind sehr kontaktfreudig und eine Unterhaltung kommt schnell in Gang. Meiden sie aber jedenfalls das Thema "Politik". Und Respekt sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Das "Du" in der Ansprache und Umarmungen sind in Griechenland engen Freunden vorbehalten. Bei entsprechendem Verhalten wird man aber schnell in den Freundeskreis aufgenommen.

Wenn ein Grieche den Kopf schüttelt oder leicht nach links unten dreht, drückt er seine Zustimmung aus. "Ja" heißt auf griechisch "ne".
Ein Nicken oder leichtes anheben des Kopfes bedeutet hingegen „Nein“, gesprochen "ochi".

Mit für uns üblicher Gestik bekommen sie in Griechenland schnell Probleme! Einem Griechen die offene Handfläche mit abgespreizten Fingern entgegen zu halten ist eine Beleidigung! Achten sie daher auf das bei uns übliche Anzeigen der Zahl 5.

Der erhobene Daumen und unser Zeichen für „Okay“ (Zeigefinger auf Daumen) gelten in Griechenland als beleidigend und obszön!

Zum Herbeirufen einer Person wird in Griechenland der Handrücken nach OBEN gedreht und der Zeigefinger oder alle Finger bewegt. Die für uns übliche Art, also Handfläche nach oben und bewegter Zeigefinger, gilt als beleidigend und obszön!
Ein freundliches "sas parakalo" (sie, bitte) holt den Kellner zuverlässig und zeichenfrei an den Tisch.

Geben Sie Acht! (hat nichts mit "Give Me Five" zu tun)

Schliessen sie bei Wanderungen Gatter und Tore! Es ist für die Hirten ein Riesenaufwand, die entlaufenen Tiere wieder einzusammeln.
Übrigens, sie schliessen die Weidegatter bei uns in den Alpen doch auch ...oder?

Tor schliessen!
Tor schliessen!

Mit dem Auto unterwegs, sollten sie folgendes beachten:

Wenn Kinder unter zwölf Jahren mitfahren ist in Griechenland das Rauchen in Pkw, Taxis und öffentlichen Bussen verboten. Es drohen Strafen bis zu 3.000 Euro.

Ein Feuerlöscher im Auto ist verpflichtend. Das gilt auch für Mietfahrzeuge, sie sollten das vor der Fahrzeugübernahme prüfen.

Achten sie auf die Vorrangregelung im Kreisverkehr.

Beachten sie die Geschwindigkeitsbeschränkungen und belächeln sie nicht griechische Radaranlagen, die funktionieren bestens.

Obwohl vorgeschrieben, fahren Griechen in mehrspurigen Autobahntunnel oft ohne Licht und sind dann, im Falle eines Spurwechsels, so gut wie nicht im Rückspiegel zu sehen.

Achtung Steinschlag
Achtung Steinschlag!

Auf Bergstraßen ist Steinschlag keine Seltenheit. Besonders nach Kurven kann die Überraschung groß und ein Reifen schnell kaputt sein.